Natürlich hat es dann immer noch das Sahnehäubchen gegeben

in Anführungsstriche, weil mein Vater, wie das oft bei so alten Ehepaaren ist, nicht hinterher gestorben ist, wie man es immer so ausdrückt. Das ist ja relativ oft so, sondern

mein Vater ist Dement

geworden mit allem Drum und Dran und relativ schnell und schön war, dass er bei uns im Haus gewohnt hat.

Da ließ sich doch einiges gut organisieren.

Und rückblickend sage ich, weil ich viel, viel anderes mitgekriegt habe später Ich konnte alles alleine entscheiden.

Ich hatte keine Geschwister oder andere, mit denen ich mich absprechen musste und musste da abklären, wie man mit der Situation umgehen.

Also das sind so die ja die Tiefschläge, die ich so von 2008 bis 2012, das zog sich dann über die Jahre hin.

2013 war es dann einfach nicht mehr möglich.

Also mein Papa musste ins Heim, weil er war einer der Nachtaktiven, ist nachts immer rumgelaufen und ich habe gesagt ich will nie im Leben diese berühmte Radio Meldung absetzen.

Ja.

Seit heute Nacht wird Werner Schäfer mit bekleitet.

Mit vermisst.

Wer ihn findet?

Bitte Meldung an den Radiosender oder an die Polizei?

Das wollte ich nicht machen.

Aber er ist schon rausgegangen.

Wir haben wunderschönen Heimplatz gefunden, wo er auch gut aufgehoben war.

Es ließ sich medikamentös mit dem Tag Nacht Rhythmus nicht lösen.

Und das war der Moment, wo ich das Gefühl hatte Okay, jetzt kannst du und jetzt musst du dich um dich selber kümmern.

Mein Vater war gut aufgehoben.

Und was habe ich gemacht?

Ich habe erst mal ganz spontan Urlaub.

Gebucht.

Und ich habe Urlaub gebucht, wie ich es noch nie vorher im Leben gemacht habe.

Ich bin tatsächlich auf eine Kreuzfahrt gegangen, weil ich gedacht habe, ich will einfach nur irgendwo meinen Koffer auspacken und dann alles erledigt kriegen.

Ich will mich um nichts kümmern.

Das war früher ein Urlaub, der mir unvorstellbar war.

Also Hotels.

Es mussten Ferienhaus sein, ich wollte selber kochen, ich wollte selber Ausflüge buchen, ich wollte selber alles organisieren.

Und da habe ich gedacht Nee, jetzt machst du mal so richtig Luxus und lässt sich bedienen von A bis Z. Und das hat mir richtig gut getan.

Und noch eine Bemerkung in einem Nebensatz Ich habe da natürlich dann auch in der Zeit tatsächlich einen neuen Mann kennengelernt, mit dem ich inzwischen auch sehr glücklich verheiratet bin.

Und das hat mir dann einfach auch Stütze gegeben, beruflich weiter zu planen und wie immer im Leben, wie es auch früher war.

Es hat sich dann beruflich auch was ergeben.

Ich bin dann angesprochen worden hier in der Region von jemanden, die für den Bundesverband mittelständische Wirtschaft gearbeitet hat, die sagte, sie würde diese Beauftragung gerne reduzieren oder ganz aufhören, weil sie selber ein eigenes Unternehmen gegründet hat.

Und ob ich nicht Lust hätte, weil ich hätte ja jetzt die Kapazitäten frei, das zu übernehmen.

Und ich habe nicht lange überlegt, ich habe sofort Ja

gesagt und ich hatte am Anfang natürlich noch so ein paar Hürden gegeben, aber die waren Kleinkram, fand ich zu dem, was ich vorher erlebt habe.

Und ja, jetzt bin ich seit 2014 für den Bundesverband mittelständische Wirtschaft hier in der Region Wetterau.

Werde es nicht kennt. Wunderschöne Gegend zwischen Taunus und Vogelsberg im Norden von Frankfurt.

Ich bin hier auch großgeworden und deswegen kenne ich halt auch die Region.

Ich kenne die Unternehmen, ich kenne die politisch wichtigen Menschen, die, die notwendig sind, dass die Arbeit hier auch wirklich gut funktioniert und bin einfach glücklich mit dieser Tätigkeit und bin glücklich mit meinem Privatleben.

Habe inzwischen zwei wunderschöne Enkel, Söhne und.

In der Zeit habe ich aber drüber nachgedacht, ganz viele mich dann später gefragt haben

Wie hast du das überhaupt geschafft, ohne daran zergebrochen zu sein?

Also andere wären?

Eines sagte irgendwann mal Ich werde wahrscheinlich nie in die Psychiatrie in der Psychiatrie gelandet sein, zumal man einen Teufel an die Wand da gehört.

Viel, um dahin zu kommen. Ich glaube, das hängt damit zusammen, dass ich einfach von den Eltern her auch mit einem Grundvertrauen groß geworden bin, dass ich mächtig bin oder selber die Kraft habe, mein Leben in die Hand zu nehmen.

Und auch das Vertrauen, was richtig blöd ist. Es wird irgendwas passieren, damit es wieder gut wird.

Und mal einsetzen. Ja, was mir jetzt so in deiner Erzählung aufgefallen ist.

Deine Freundin war das nächste 50 %. Nicht nur in deinem privaten, auch in deinem Beruf.

Du hast ja gesagt, es war deine Kollegin. Sie hat im Prinzip immer dieses zweite Teil von dir gelebt.

Ja, zusammen war sie eine Einheit.

Kann man das so sehen?

Das kann man so sehen.

Es war sogar tatsächlich so, dass meine Eltern, als wir noch Jugendliche waren, das sehr kritisch beäugt haben, weil wir so eng waren.

Ich weiß, dass mein Vater mal irgendwann gesagt haben Wenn.

Ich möchte jetzt den Namen nicht nennen.

Wenn.

Wenn.

Wenn sie sagt Spring, spring die Mauer runter und du siehst eigentlich nicht, was unten ist, dann springst du.

Du würdest in den Tod springen für sie.

Und da habe ich gesagt, klar würde ich springen, weil ich weiß, sie würde es auch machen.

Und sie wird nie sagen Spring runter, wenn es unten gefährlich wird für mich.

Also das war so ein absolutes Vertrauen, was vorhanden war.

Und wir haben auch, also beruflich ab 2000 im Herbst zusammengearbeitet, in dieser, in dieser einen Einrichtung, und da haben wir auch wahnsinnig viel erlebt von Betrug, von Unterschlagung, also es war wirklich, wir eigentlich ein Buch darüber schreiben, allein über diesen Kunden und diese Beauftragung.

Und wir haben aber immer erlebt.

Man muss manchmal auch die Füße stillhalten und warten, was sich ergibt.

Und irgendwie hat sich immer was ergeben, was uns weitergeholfen hat und was geholfen hat, auch weiter in der Situation zu gehen.

Und da sich auch dieses Unternehmen, für das wir tätig waren, auch weiterentwickelt hat.

Aber es hat uns als Person auch einfach immer weitergebracht.

Und ich weiß noch, dass meine Freundin mal sie hat mich immer Schäferchen genannt, gesagt hat, irgendwann mal abends.

Wir haben viel Strategien bei einem Glas Rotwein bei ihr im Büro gemacht, und dass sie irgendwann mal abends sagte Schäferchen, das glaubt uns doch kein Mensch.

Weil eigentlich hat sich so ergeben.

Die denken alle, wir sind die schlimmen Drahtzieher im Hintergrund.

Aber manchmal kriegt man einfach auch was geschenkt.

Und das war so eine Situation, die hat sich wirklich einfach auch für uns unerwartet so gegeben und wir konnten es zum Guten wenden für diesen Kunden.

Und das ist aber auch das, was ich privat erlebt habe.

Also eine gewisse Gelassenheit habe ich entwickelt,

hängt vielleicht auch damit zusammen.

Ich mache seit 30 Jahren Kampfsport.

Und wenn man das mit mit Freude und mit Intensität macht, dann kriegt man irgendwann wirklich eine gewisse Gelassenheit zu sagen Mal einfach Füße stillhalten.

Nicht sofort reagieren.

Mal eine Nacht drüber schlafen.

Und wie ich ja dann auch manchmal im Geschäftsleben eine wütende Email, die ich gerade formuliert habe Einfach mal Entwürfe, Ordner stellen und mal liegen lassen und sie am nächsten Tag noch lesen. Und das war in dieser.

Nur in diesen Situationen habe ich eigentlich immer sehr gut gelernt oder es hat sich so ergeben.

Ich habe ein ziemlich gutes Bauchgefühl, da kann ich mich hundert Prozentig drauf verlassen.